Wenn Uhren im Wert steigen – noch ein Schmuckstück oder schon ein Finanzprodukt?
Luxusuhren als Wertanlage – eine Idee, die sich in den letzten Jahren als lukrativ erwiesen hat. Von Rolex bis Patek sind die Modelle nämlich stark im Wert gestiegen, da viele Luxusmarken ein Problem damit haben, die hohe Nachfrage zu bedienen. Blickt man auf die Wertentwicklung, darf man sich durchaus die Frage stellen, ob es sich noch um ein elegantes Schmuckstück oder schon ein Finanzprodukt handelt.
Die eigene Luxusuhr verkaufen – ist jetzt ein guter Zeitpunkt?
Wer sich eine Rolex leisten kann, hat in der Regel ohnehin keine finanziellen Sorgen. Dennoch kann jetzt ein guter Zeitpunkt sein, um über einen Verkauf der Luxusuhr nachzudenken. Da nicht nur die vermutlich bekannteste Marke für elegante Zeitmesser ein Problem mit der hohen Nachfrage hat, steigen die Preise für viele Modelle von diversen Marken stark an. Beim Uhrenankauf in Berlin ist das Staunen dann groß, wenn sich der eigentliche Kaufpreis um 20 % oder mehr in die Höhe entwickelt hat. Wer eine Patek Phillippe Nautilus Ende 2020 gekauft hat, könnte jetzt zum ganz großen finanziellen Gewinner werden. Während die Uhr damals „nur“ rund 60.000 Euro gekostet hat, liegt der Wert mittlerweile bei rund 100.000 Euro. Da jedes Modell aber einer anderen Nachfrage unterliegt, gibt es nicht den einen perfekten Zeitpunkt zum Verkauf. Es lohnt sich daher, den Markt zu beobachten und sich eine Einschätzung vom Fachmann zu holen.
Nicht als klassisches Finanzprodukt geeignet
Obwohl eine Luxusuhr durchaus finanziellen Gewinn versprechen kann, ist sie als klassisches Finanzprodukt nicht geeignet. Der Wert wird nämlich oft nur durch die Rarität nach oben getrieben. Vor allem „günstige“ Luxusuhren sind aber oft gar nicht so selten. Die Preissprünge ergeben sich oft nur dann, wenn eine Marke ein Modell nicht mehr produziert oder die Nachfrage höher ist als das Angebot an neuen Modellen aus dem offiziellen Store. Dass eine OMEGA Seamaster in den kommenden Jahren eine entsprechende Wertsteigerung hinlegen wird, ist also höchst unwahrscheinlich. Für die echten Schwergewichte braucht es dann jedoch bereits einen finanziellen Rahmen, der für Normalverdiener nicht realisierbar ist. Die sechsstelligen Summen für eine Uhr wären da zum Beispiel in einem Grundstück oder einer kleinen Eigentumswohnung deutlich besser investiert.
Luxusuhren verhalten sich wie Briefmarken oder Oldtimer
Luxusuhren sind schon seit vielen Jahren zu einem beliebten Sammelobjekt für Reiche geworden. Dabei verhält es sich aber grundsätzlich nicht anders als bei Briefmarken oder einem Oldtimer. Je seltener und besser gepflegt, desto höher auch der Wert. Wer seine Rolex täglich im Büro und auf Dienstreisen trägt, wird damit keine großen Gewinne beim Wiederverkauf einfahren. Den höchsten Wert hat eine Luxusuhr nämlich immer nur dann, wenn sie noch nicht getragen wurde. Die Nachfrage unterliegt zudem auch diversen Schwankungen. In Krisenzeiten sinkt die Bereitschaft deutlich, für das Hobby viel Geld auszugeben. Ist dann keine Nachfrage da, bricht auch der Kurs für viele Uhrenmodelle ein.
Gebrauchte Luxusuhr kaufen – lohnt sich das?
Der Zweitmarkt für Luxusuhren boomt seit vielen Jahren. Ob kleine Gebrauchspuren oder sichtbare Kratzer – hier gibt es oft echte „Schnäppchen“. Eine gebrauchte Rolex ist bereits für 2.500 Euro erhältlich und wird mittlerweile von vielen Menschen mit Durchschnittseinkommen als Must-have angepeilt. Wer etwas Geld zusammengespart hat, kann sich dann auch schon bald als stolzer Besitzer einer Luxusuhr zeigen. Aus finanzieller Sicht lohnt es sich aber meist nicht, eine gebrauchte Uhr zu kaufen. Ähnlich wie ein Gebrauchtwagen sinkt der Wert nämlich mit jedem weiteren Besitzer. Eine Ausnahme gibt es hierbei nur für gebrauchte Luxusuhren, die nach wie vor einen hohen Wert erzielen. Eine Patek Philippe Grandmaster Chime Ref. 6300A-010 wird also in jedem Fall auch als gebrauchtes Objekt immer noch das Potenzial haben, seinen Wert zu steigern. Hierfür muss das Angebot aber tatsächlich schon streng limitiert sein, damit auch gebrauchte Uhren noch im Wert ansteigen können.
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